Maja

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Die Autorin schreibt lebhaft und voller warmherziger Erinnerungen über ihre Kindheit in der Graubündener Alpen.

Lösche Auswahl

Seiten: 153
ISBN 978-3-962810-54-2 (Mobi), 978-3-962810-53-5 (Epub), 978-3-962810-55-9 (PDF)

Beschreibung

Die Autorin schreibt lebhaft und voller warmherziger Erinnerungen über ihre Kindheit in der Graubündener Alpen. Ihre Bücher sind für Kinder geschrieben, die dem Heidi-Alter entwachsen sind.

Eine ganz andere, sogar etwas verzwickte Sache war das »Eierpotschen«. Es vollzog sich auf der Straße, auf dem Dorfplatze oder auf den Wiesen. So gegen zehn Uhr erschienen die Kinder in ihren neuen Kleidern vor den Häusern, beobachteten sich von ferne, näherten sich, rotteten sich zusammen und bewunderten vorerst gegenseitig gründlich die neuen Kleider. Dies alles war aber nur das Präludium zu dem folgenden Spiele, für das jedes zwei oder drei bunte Ostereier in der Hand oder in der Tasche bereit hatte. Diese wurden erst so nach und nach hervorgeholt, gezeigt und deren Farbenpracht bestaunt. Dann prüfte man sie auf ihre Härte. Dies geschah, indem man die Spitze des Eies an die Unterzähne schlug – natürlich mit der allergrößten Vorsicht. Gab die Spitze einen dumpfen Ton, so war die Schale des betreffenden Eies unfehlbar schwach, und der Besitzer hütete sich, mit seinem Ei zu »potschen«. Klang der Ton aber hell, so wuchs die Unternehmungslust dessen, der es besaß, denn dieses Ei war nach aller Beurteilung steinhart. Nach dieser Prüfung, die oft stundenlang dauerte, begannen die Besitzer der vermeintlichen harten Eier die anderen mit der Frage: »Wollen wir potschen?« herauszufordern. Irgendein Verwegener war dazu bereit, und dann wurde gepotscht, was auf folgende Weise vor sich ging: der Herausgeforderte hielt sein Ei in der Höhlung der linken Hand fest und zwar so, dass zwischen Daumen und Zeigefinger nur die Spitze hervorragte. Nun schlug der Partner mit der Spitze seines Eies darauf. Unfehlbar zerbrach stets die schwächere Spitze. Dann drehte der, der eben geschlagen hatte, sein Ei um, so dass nur der Boden des Eies sichtbar war, und der andere durfte nun seinerseits schlagen. Das auf beiden Seiten zerbrochene Ei gehörte dem Sieger. Wer »schief« schlug, war ein Betrüger und wurde wochenlang verachtet, wer aber, wie es einmal geschah, mit einem einzigen Ei rechtmäßig dreißig Eier gewann, wurde wochenlang bewundert, und noch im kommenden Jahr erinnerte man sich mit geheimem Schrecken seines Erfolges.

ISBN 978-3-962810-54-2 (Mobi), 978-3-962810-53-5 (Epub), 978-3-962810-55-9 (PDF)


Verlag: Null Papier Verlag
Erstveröffentlichung: 2. November 2017
Ausgabe: 1. Auflage
ISBN: 978-3-962810-53-5
ISBN: 978-3-962810-54-2
ISBN: 978-3-962810-55-9
Format: EBook

Zusätzliche Information

Format

Epub, Mobi, PDF

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