Beschreibung
Kurt Farber war ein Journalist, Abenteuerer und Reisender zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Er schrieb Reiseberichte, war Korrespondent für verschiedene Zeitungen und brachte seine Reiseerfahrungen auch in Buchform heraus – meist veröffentlich von seinem Bruder Walter Faber.
Wohl als einer der ersten Reisenden der Moderne überhaupt berichtete er über exotische Länder und Orte wie die Anden, Kurdistan oder Persien.
Er reiste unter anderem nach Südamerika, Indien und China, besuchte Eskimos und Goldschürfer, reiste mit Hundeschlitten, Segelschiffen und Eisenbahnen.
Wer ein Gespür dafür bekommen möchte, wie es war, zu einer Zeit zu reisen, als es zwar schon die ersten motorisierten Fortbewegungsmittel gab, aber noch die wenigsten Gegenden auf der Welt touristisch erschlossen waren, der muss diese Sammlung lesen.
Seine Abenteuerlust wurde Kurt Faber zum Verhängnis: Er erfror an den Ufern eines Flusses in Alaska, seine aufgefundenen Leiche war von Tieren angefressen.
ISBN 978-3-962816-22-3 (Mobi), 978-3-962816-21-6 (Epub), 978-3-962816-23-0 (PDF)Es war spät in der Nacht, als ich endlich wieder nach dem Hotel zurückfand. Ich war todmüde, aber schlafen konnte ich nicht, denn tausend Gedanken gingen mir durch den Kopf. – Wie es mir wohl ergehen würde in dieser kalten, bösen Welt? Ob ich mein Glück machen würde auf diesem heißen Pflaster, und dereinst als gemachter Mann, wie dieser Mister Chicago, mit zahllosen Koffern und Kisten und einem Diamantring an jedem Finger nach Deutschland zurückkehren würde? Oder – ja, das war immerhin auch möglich! – ob man nicht in Not und Elend verkommen würde zwischen diesen grauen Häusern; gestorben, verdorben im fremden Lande, wie man es zuweilen in den Büchern las, und wie es leider so oft, so oft auch in Wirklichkeit vorkommt? Dann schämte ich mich meiner Zaghaftigkeit. – Oho! Was ist nur in dich gefahren? Wie ein verzogenes Muttersöhnchen benimmst du dich, und nicht wie einer, der sich schon in allen Ecken und Winkeln der Erde herumgetrieben hat. Bist du droben im Eismeer nicht umgekommen, so wirst du auch hier nicht zugrunde gehen, wo so viele andere ihr Auskommen finden. Im Nu war der Leichtsinn wieder da, und knabenhafte Fantasie fing an zu träumen von Räubern und Gauchos und allerlei anderen exotischen Caballeros, von weiten Reisen über eisige Cordilleren und sonnige Pampaflächen, bis das Dämmergrau des hereinbrechenden Tages in die kahle Stube fiel.
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